Zur (Un)Wirksamkeit der Begrenzung von Migration durch Mauern und Zäune
Menschen migrieren seit sie existieren. Neu – und intensiviert insbesondere durch die sukzessive Gründung von souveränen Nationalstaaten – ist die Kontrolle und Eindämmung von Wanderungsbewegungen über Grenzen administrativer Einheiten hinweg durch die Errichtung von physischen Mauern und Zäunen sowie die Formulierung rechtlicher Rahmenbedingungen, die das Aufenthaltsrecht in Nationalstaaten beispielsweise über Staatsbürgerschaften sowie permanente oder temporäre Aufenthaltsgenehmigungen regulieren. Gleichzeitig haben im Zuge der Globalisierung die Mobilität von Menschen und wirtschaftliche Verflechtungen weltweit zugenommen. Jüngste Beispiele der politischen Bedeutung von Mauern und Zäunen sind die Errichtung eines provisorischen Grenzzaunes zur Abwehr von Flüchtlingen durch Ungarn an der serbischen und kroatischen Grenze im Jahr 2015 sowie die Planungen und Diskussionen um die Erweiterung bzw. Vervollständigung der Mauer an der Grenze der USA zu Mexiko. Auf der Basis ausgewählter Beispiele wird im Habilitationsvortrag erörtert, inwieweit sich menschliche Wanderungsbewegungen heute noch effektiv durch Mauern und Zäune steuern lassen und welche wirtschaftlichen und sozialen Implikationen solche Maßnahmen haben können.