Regionalentwicklung in der SR Vietnam seit Doi Moi (1986) zwischen Wachstum und Ausgleich - der sektorale Wandel und seine regionalwirtschaftliche Auswirkungen Seit Einführung der Wirtschaftsreformen hat Vietnam hohe Wachstumsraten erzielt und erhebliche Fortschritte erzielen können. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt rd. 1500 USD und die Armut konnte drastisch reduziert werden. Der durch die Wirtschaftsreformen ausgelöste Strukturwandel hat sich auch auf die regionale Entwicklung des Landes ausgewirkt. Die wirtschaftliche Entwicklung konzentriert sich nur auf einige, wenige Regionen des Landes.
HCMC und sein direkt angrenzendes Hinterland hat sich zu dem dynamischsten
Wirtschaftsraum des Landes entwickelt. Es profitiert von einem besonders erfolgreichen Unternehmertum und dem Zufluss ausländischer Direktinvestitionen. Der zweite wirtschaftliche Aktivraum ist das Rote-Fluss-Delta mit Hanoi als führendes Wirtschaftszentrum. Der räumliche Konzentrationsprozess hat zu einer Verschärfung der regionalen Disparitäten geführt. Die Region Danang-Hue, das als dritte Wachstumsregion in Zentralvietnam wirtschaftliche Impulse auslösen sollte, blieb hinter den Erwartungen zurück. Besonders problematisch ist die Entwicklung in der nördlichen Bergregion und in Teilen des Zentralen Hochlandes, die bislang nur wenig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung profitieren konnten. So sind z.B. die Armutsraten in diesen Regionen deutlich höher als in den Wachstumsregionen des Landes. Der Vortrag zielt darauf ab, die regionalwirtschaftliche Entwicklung zu skizzieren, wichtige Einflussdeterminanten für die Zunahme der regionalen Disparitäten zu identifizieren und regionalpolitische Handlungsoptionen zu diskutieren.
Professor Dr. Javier Revilla Diez; Geographisches Institut (16.07.2014)
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